Wussten Sie schon, dass es original Nordstädter Honig gibt, von Bienen in unserem Stadtteil gesammelt?  Thomas Schafbuch geht als Hobby der Imkerei nach und hält Honigbienen – in der Leunisstraße und in der Kleingartenkolonie „Gartenfreunde Nordkamp e.V.“. Dort gibt es zwei blütenreich gestaltete Gartengrundstücke, auf denen seine Bienenstöcke stehen.

In bestens organisierter Arbeitsteilung zwischen Königin, Arbeiterinnen und Drohnen leben die Bienenvölker  zusammen und tragen den Honig ein.  Diesen sammeln die Bienen in der näheren Umgebung, in einem Umkreis von etwa einem Kilometer. Bienen in der Stadt – das klingt erstaunlich. Aber heutzutage finden Bienen in städtischen Räumen durch Gärten, Bäume, Grünanlagen, ja sogar an Balkonen nahezu den ganzen Sommer über ein breites Blütenangebot – im Gegensatz zu den intensiv bewirtschafteten Agrarflächen. Auch dass es in der Stadt immer etwas wärmer ist als auf dem Land, kommt den Bienen und der Qualität des Honigs zugute.  Stadthonig ist auch nicht durch Abgase beeinträchtigt, weil die Bienen den Nektar tief aus den Blütenkelchen saugen, und bis dorthin kommen die unerwünschten Staubpartikel nicht.

Doch wie kommen die Honigbienen in die Nordstadt? Zum einen begann Herr Schafbuch, der sich schon seit längerem für die Bienenhaltung in der Stadt (englisch: urban bee keeping) interessierte, vor etwa sechs Jahren selbst zu imkern. Zum anderen suchte der erste Vorsitzende der „Gartenfreunde Nordkamp e.V.“, Herr Fenne-Kliemann vor zwei Jahren jemanden, der in der Anlage Bienen halten würde – denn die Bedeutung dieser Tiere und die Gefahr des Insektensterbens wurde zunehmend in den Medien thematisiert. Herr Schafbuch meldete Interesse an, und inzwischen stehen mehrere seiner Bienenstöcke auf dem Gelände. Die Honigbienen bestäuben jetzt die Obstbäume in der Anlage. Auf einem besonders schön mit vielen bunten Blumen bestandenen Kleingarten wird auf mehreren Tafeln über diese Initiative informiert. Und in der Vereinsgaststätte kann man zu den Öffnungszeiten nun Honig aus dem eigenen Stadtteil erwerben. Mehr Informationen dazu gibt´s auf der Internetseite  http://www.gartenfreunde-nordkamp.de.

Ein Bienenvolk, also etwa 50.000 Honigbienen, tragen im Jahr durchschnittlich 35 kg Honig zusammen! Zweimal im Jahr schleudert Thomas Schafbuch den Honig aus den Waben – im Frühjahr, nachdem Birken, Kirschen und anderes Steinobst sowie Äpfel und Kastanie geblüht haben, und Ende September, wenn die Linden und alle Sommerblumen ihren Nektar gespendet haben.

Wer selbst etwas für die Bienen und andere Insekten tun will,  kann mit bepflanzten Baumscheiben, Blumenwiesen, Balkonkästen anfangen. Ungefüllte Blumensorten, die Nektar besitzen, sind besonders hilfreich. Efeu und wilder Wein sind nicht nur eine tolle Fassadenbegrünung, sondern auch ihre Blüten werden zu Hunderten von Insekten besucht. Auch die Stadt Hildesheim hat in den letzten Jahren im Stadtgebiet verteilt zahlreiche Blühflächen angelegt. In der Nordstadt liegt zum Beispiel eine am Ende der Peiner Straße. Wenn es künftig noch mehr werden, haben Bienen und Menschen etwas davon.

Wir wünschen Ihnen einen blütenreichen Sommer!

Im Namen des „Nordstadt hat…“-Redaktionsteams
Kathrin Sättele und Anne Baier

Nordstadt hat … einen Stadtimker!

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